Montag, 2. Juni 2014

Teil 4: Der Zug Zarengold




Der Zarengold ist ein Sonderzug mit 14 Schlafwagen in verschiedenen Kategorien (unsere Classic über Superior bis Bolschoi Platinum) und 4 Speisewagen.

Wir fühlen uns wohl in unserem Schlafabteil:


Hier unser Speisewagen...:


... und da der Superior-Speisewagen:


Das Essen im Zug ist ganz einfach grossartig - sehr fein zubereitet und liebevoll präsentiert:



Ich habe ja nicht eben den Ruf eines Feinschmeckers.
Aber hier ist einfach alles perfekt, auch nicht riesige Portionen - gerade gut.


Ich gestehe hier, dass ich eine nicht allzu knappe Ladung Birchermüesli im Reisegepäck hatte.... - für alle Fälle.
Aber auf dem Zug habe ich es nie gebraucht.
Nur in China musste ich ein- zweimal die Notbremse ziehen.


Am Ende jeden Wagens hat es eine Dusche, sauber, immer mit warmem Wasser, sowie ein WC.


Etwas gewöhnungsbedürftig:
Das gebrauchte WC-Papier zusammenlegen und in den Abfalleimer legen.



Wir behalten diese "Technik" aber gerade für die ganze Reise bei, denn viele WC's, auch in guten Häusern in Russland und in China, sind dem Papier nicht gewachsen und werden verstopft.

Und so verbringen wir viele Stunden der Reise: im Gang stehend die wunderschöne Landschaft betrachtend - oder dann im Abteil sitzend für die andere Seite.


Die Strecke ist mindestens bis Irkutsk durchgehend zweispurig, elektrisch, die Schienen sind verschweisst.



Es wackelt nur wenig in den teils älteren Wagen, jedenfalls ist es kein Schüttelbecher.
Das Butteln ist gerade richtig für uns ferrophile Passagiere!


Durch die Mongolei und die Wüste Gobi ist die Strecke dann meistens einspurig, und der Zug wird von einer Diesellok gezogen.



Etwas Spezielles: Auf allen Bahnhöfen findet sich ein System von blauen Rohren.
Ich erfahre, dass das Gasleitungen sind zum Heizen der Weichen. Ohne diese Heizungen läuft hier im Winter gar nichts mehr.



Auch speziell sind die Bahnübergänge.
Neben der Barriere werden sie durch Klappen im Boden gleich unpassierbar gemacht, da gibt's kein Umfahren der Halbbarriere.




Es ist dunkel, und diese Bahnhofsuhr zeigt 19 Uhr.


Die Uhr ist aber nicht etwa stehen geblieben, es ist nämlich Mitternacht.
Auf der ganzen Strecke der transsibirischen Eisenbahn gilt immer die Moskauer Zeit für die Fahrpläne und Bahnhofsuhren. Die Passagiere müssen dann selber auf ihre lokale Zeit umrechnen.

Uebrigens, für all jene, die das im Gegensatz zu mir (!!!) nicht lesen können: Der Bahnhof heisst Nischnetschinsk...

Und zum Schluss noch unsere Reiseleiter:



Andy war auf der ganzen Reise bis Ende des Pekingaufenthalts unser Begleiter vom Reisebüro SBB.
Er hat alle unsere kleinen und grossen Sörgeli aufgenommen und überall geholfen, vom Geldwechseln über irgendwo eine Extra-Glace bei der Hitze bis zum Kontrollieren, dass niemand verloren ging, usw, usw.
Danke Andy, für die sympathische Begleitung!


Die eigentliche "touristische" Leitung hatte auf der ganzen Zugreise im Zarengold bis zur Grenze zu China unser perfekt deutsch sprechender Russe Valéry. Sein Wissen über das Land und über alle besuchten Städte ist unwahrscheinlich, er konnte uns auch viel vom russischen Denken und vom wirtschaftlichen und politischen System mitgeben.
Wir hoffen, ihn einmal in der Schweiz wiederzusehen!

Unterstützt wurde er jeweils von deutsch sprechenden lokalen Führerinnen in den verschiedenen Städten.


Und ganz diskret im Hintergrund, aber doch stets präsent und auch sehr persönlich reiste Hans-Joachim, vom deutschen Hauptorganisator "Lernidee", mit uns.
Er hielt unterwegs über den Zugslautsprecher sehr differenzierte Vorträge über die Völker und die Kultur der durchfahrenen Gegend, immer 3-sprachig.
Und zu meiner allergrössten Bewunderung sprach er in Peking auch noch gleich fliessend Chinesisch..   Chapeau!



Weiter gehts mit Teil 5: Die Städte Peking, Xi'an, oder Auswahl im Blogarchiv rechts unter dem Titelbild.

Link: Teil 5: Die Städte Peking, Xi'an




(zurück zu:  mittwochstouren14.blogspot.com)

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